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Wer keinen oder wenig Fisch isst, braucht Algenöl, um den Bedarf an den lebenswichtigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA zu decken. Sie halten unsere Zellen geschmeidig, wirken entzündungshemmend und sind wichtig für Herz und Gehirn.
Woher kommen die Omega-3-Fettsäuren im Fisch? Aus den Algen, die sie mit ihrer Nahrung aufnehmen. Auch wir können die wertvollen Fettsäuren direkt aus den Algen nutzen – ohne den Umweg über Fisch nehmen zu müssen. Algenöl ist die vegane Alternative für gesundheitsbewusste Menschen, auch weil viele Fischarten mit Umweltgiften belastet und die Meere überfischt sind. Es enthält sowohl Eicosapentaensäure (EPA) als auch Docosahexaensäure (DHA), beide Fettsäuren sind für den menschlichen Organismus essenziell.
Die einzelligen Mikroalgen Schizochytrium und Ulkeni sind die besten Quellen für Omega-3-Fettsäuren. Für die Herstellung von Algenöl werden sie in geschlossenen Systemen, sogenannten Bioreaktoren, gezüchtet. Ein aufwändiger Prozess, der aber sicherstellt, dass die Algen frei von Schadstoffen und Umweltbelastungen sind – gleichzeitig bleibt das Ökosystem des ursprünglichen Lebensraums unberührt. Während des Wachstums entstehen die ungesättigten Fettsäuren, die Algenmasse wird konzentriert und das Omega-3-Öl extrahiert. Die Mikroalgenöle sind in der EU als Novel Food zugelassen: Schizochytrium seit dem Jahr 2003, Ulkenia seit 2009.
Omega-3-Fettsäuren sind unentbehrliche Bausteine der Zellen und Vorläufer vieler Substanzen, die lebenswichtige Funktionen im Körper übernehmen. Sie sind Bestandteil der Sehzellen und spielen im Gehirn eine entscheidende Rolle für die Signalweiterleitung und Informationsverarbeitung. Und sie sorgen insgesamt für eine bessere Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Gehirns. Umgekehrt kann ein Mangel an EPA und DHA neurologische und kognitive Störungen verursachen.
Die positive Wirkung von Omega-3-Fettsäuren auf die Herzgesundheit ist gut erforscht. Sie senken erhöhte Blutfettwerte, wirken gefäßschützend und blutdrucksenkend. Darüber hinaus stabilisieren sie den Herzrhythmus und verbessern die Fließeigenschaften des Blutes. EPA und DHA wirken Blutgerinnungsvorgängen sowie entzündlichen Prozessen entgegen, die Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall begünstigen können.
Algenöl wird pur oder gemischt mit anderen hochwertigen Ölen, wie zum Beispiel Leinöl, angeboten. Entsprechend variiert die empfohlene Tagesdosis. Auch in Kapselform ist Algenöl beliebt in der Anwendung. Achten Sie auf den Gehalt an EPA/DHA. Die gängige Empfehlung liegt bei 500 mg EPA/DHA täglich (entspricht zum Beispiel zwei Portionen Seefisch pro Woche). Je nach Risikofaktoren oder Indikation kann der Bedarf deutlich höher liegen. Eine Menge von 5000 mg EPA/DHA täglich sollte nicht überschritten werden. Hochdosiert können Omega-3-Fettsäuren die Wirkung von Blutverdünnern verstärken.
Tipp: Der Omega-3-Index kann über das Blut gemessen werden. Er deckt einen Mangel auf und ist eine Richtgröße für die individuelle Dosierung.
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Die Wirkung von Omega-3 ist wissenschaftlich gesichert.
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Autor:in: Doreen Thal-Henschel
