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Gendermedizin

Frauen ticken anders!

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© DrAfter123 / gettyimages.de

Wir haben mit unserer Expertin Dr. med. Franziska Rubin über wichtige Unterschiede bei Gesundheit und Krankheit von Mann und Frau gesprochen und warum wir eine geschlechtersensible Medizin brauchen.

Können Sie aus dem Stegreif die Symptome eines Herzinfarktes beschreiben? Heftiges Stechen in der Brust und Atemnot? Das ist nicht falsch, es gilt für die klassischen Symptome eines Herzinfarktes bei einem Mann. Bei Frauen werden Infarkte oft von „typisch weiblichen“ Symptomen wie Oberbauchschmerzen, Übelkeit oder Schweißausbruch begleitet.

Hätten Sie dabei an einen Herzanfall gedacht?
Lautet Ihre Antwort nein, ist das wenig überraschend. Denn Wissenslücken haben hier selbst die, die es eigentlich besser wissen müssten: Forschende. Genau diese Lücken versucht die Gendermedizin zu schließen. Auch wenn der Weg noch weit und geschlechtersensible Medizin ein Nischendasein fristet, bewegt sich was: besser ein Institut für Gendermedizin in Deutschland als gar keins.

Zurück zum Beispiel:
Es stimmt zwar, dass Männer häufiger einen Infarkt erleiden, für Frauen hingegen ist aber das Risiko größer, an einem Infarkt zu sterben. Manche Krankheiten verursachen andere Symptome als bei Männern, manche Beschwerden treten häufiger auf und für bestimmte Herzkrankheiten wie z. B. das Broken-Heart-Syndrom ist der weibliche Organismus schlicht anfälliger.

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© DrAfter123 / gettyimages.de

Der männliche Körper darf kein Maßstab für alle sein

Die Gendermedizin beachtet das. Warum ist das so wichtig? Erstens: weil es eine gleich gute Versorgung für alle geben muss, die nicht für jeden identisch sein kann, sondern immer (auch über das biologische Geschlecht hinaus) individuell. Zweitens: weil die richtige Medizin Leben retten kann. Das heißt nicht, dass alle Krankheiten geschlechtsspezifisch sind. Natürlich haben Männer und Frauen auch viele gemeinsame gesundheitliche Beschwerden. Im Kern geht es darum, die Aspekte der Gesundheit, bei denen Unterschiede zwischen den Geschlechtern auftreten können, zu kennen, zu kommunizieren und entsprechend spezifisch zu (be-)handeln.

Prof. Dr. med. Vera Regitz-Zagroseks ist Fachärztin für Kardiologie und Mitbegründerin de rGendermedizin in Deutschland. Als erste und bisher einzige Professorin für frauenspezifische Gesundheitsforschung mit Schwerpunkt Herzkreislauf-Erkrankungen ist sie Expertin für die komplexe Thematik.

In der Reportage „Gendermedizin, warum Frauen und Männer anders krank werden“ erklärt sie bei WDRonline: „Es fängt damit an, dass man in Tierexperimenten wahrnehmen muss, dass weibliche Mäuse einen Herzinfarkt anders überleben als männliche Mäuse, nämlich eigentlich besser. Dass Suchtverhalten, depressives Verhalten bei männlichen und weiblichen Mäusen unterschiedlich ist. Dass sich zum Beispiel in der Blutzuckerregulation schon auf Organebene in ganz grundlegenden Regelkreisen Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Individuen finden. Und dass wir diese oder ähnliche Unterschiede dann auch bei unseren Patientinnen und Patienten finden.“

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© DrAfter123 / gettyimages.de

Bessere Daten, bessere medikamentöse Versorgung

Auch auf Medikamente reagieren Frauen häufig anders als Männer. Bei der Entwicklung von Arzneimitteln wurde das Thema Frauen und Menstruation lange ausgeklammert. Auch hier tut sich was: So schreibt eine EU-Verordnung seit 2022 vor, dass klinische Studien mit einer „repräsentativen Geschlechter- und Altersverteilung“ durchgeführt werden müssen. Das bedeutet nicht automatisch fifty-fifty. Vielmehr soll sich die Forschung daran orientieren, wer mit einem Medikament hauptsächlich behandelt werden soll – an dieser Gruppe soll das Medikament folglich im Gro getestet werden.

Bessere Daten für alle, als Basis für eine optimale Versorgung für alle. Nicht nur die Monatsblutung spielt eine Rolle bei der Wirkung von Medikamenten. Geschlechts-Chromosomen sorgen für Unterschiede im Herz-Kreislauf-System, im Stoffwechsel und in der Körperzusammensetzung. Auch Hormone spielen eine wichtige Rolle, weil sie die Aufnahme und Wirkung von Arzneimitteln beeinflussen können.

Wissenswert

Was ist Gendermedizin und weshalb ist sie so wichtig?

Bei der Gendermedizin oder geschlechtersensiblen Medizin geht es darum, inwiefern Männer und Frauen unterschiedlich krank werden und dementsprechend unterschiedlich behandelt werden müssen.

Dabei werden nicht nur biologische Unterschiede berücksichtigt, sondern auch soziokulturelle. Hierbei geht es zum Beispiel um Unterschiede in der Kommunikation über Krankheiten oder um erlernte Muster im Umgang mit Beschwerden. Ziel ist, eine personalisierte Medizin zu entwickeln, die die individuellen Bedürfnisse und Unterschiede von Frauen und Männern berücksichtigt.

Interview

„Die beste Medizin ist eine individuelle Behandlung“

Drei Fragen an unsere Expertin Dr. med. Franziska Rubin:

Ärztin, Medizinjournalistin und Bestsellerautorin

Inwiefern werden Frauen anders krank?
Im normalen Leben ist klar, dass Männer ganz schön anders sind als Frauen. In der Medizin wird das leider oft ignoriert. Dabei ist der weibliche Körper an vielen Stellen anders ausgestattet als der männliche (z. B. haben wir mehr Fettgewebe und weniger Muskelgewebe, einige Organe arbeiten langsamer, auch die Verdauungdauert deutlich länger), wird anders hormonell versorgt und nicht zuletzt führt unterschiedliches Verhalten auch zu unterschiedlichen Erkrankungen.

So haben Frauen deutlich häufiger Auto-Immunbeschwerden, sind anfälliger für Knochen- oder Schilddrüsenerkrankungen und Alzheimer. Manchmal zeigen wir aber auch nur andere Symptome, wie zum Beispiel beim Herzinfarkt.

Tickt auch die Psyche unterschiedlich?
Frauen sind doppelt so häufig von Depressionen und Angststörungen betroffen wie Männer. Allerdings werden sie etwas besser behandelt. Männer gehen mit solchen Beschwerden seltener zum Arzt oder zur Ärztin, beide kommen gar nicht darauf, dass ihr körperliches Leid mit der Psyche zu tun hat und werden folglich eher mit Schmerzmitteln, als mit Antidepressiva behandelt. Dies führt dazu, dass Männer mit Depressionen dreimal so häufig Suizid begehen wie Frauen. Hier sind also die Männer die Benachteiligten.

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© Susanne Schramke

Was halten Sie für die beste Medizin?
Die beste Medizin ist eine individuelle Behandlung, zusammengesetzt aus Schulmedizin und naturheilkundlichen Verfahren. Dafür wäre wichtig, den Geschlechterunterschied bei Diagnose und Therapie sowie in der Prävention besser zu erforschen und vor allem auch stärker in die Lehre einzubinden. Medikamente müssten unbedingt getrennt getestet werden und jede:rPatient:in und jede:r Mediziner:in wissen, dass Männer und Frauen medizinisch selten gleich sind.

Zum Weiterlesen

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„Die bessere Medizin für Frauen “von Dr. med. Franziska Rubin ist ein motivierendes Mitmachbuch zu den gesundheitlichen Problemen von Frauen. Garniert mit leicht umsetzbaren Tipps von Fingerübung bis Herzsalat-Rezept.
Knaur, 207 Seiten, 20,60 Euro

Gewusst wie!

Darm, Herz und Leber natürlich unterstützen

Etwas langsamer: Der weibliche Darm
Die normale Passagezeit der Nahrung durch den Magen-Darm-Trakt liegt beim Mann bei circa 6,9 und bei Frauen bei circa 8,8 Stunden, was sich auf die Aufnahme von Nahrung aber auch auf Medikamente auswirkt. Schädliche Substanzen haben mehr Zeit, die Darmwand anzugreifen, weshalb wir Darmschleimhaut und Immunsystem regelmäßig mit Probiotika aus verschiedenen Bakterienkulturen stärken sollten (im Reformhaus® Produkte von Alsiroyal®, Dr. Wolz, Salus).

Weitersagen!
Unser Herz tickt anders Es ist ein Verdienst der Gendermedizin, dass wir heute über die unterschiedliche Symptomatik Bescheid wissen: Bei Frauen kann ein Infarkt atypisch verlaufen mit Übelkeit, ungewöhnlichem Unwohlsein, Schmerzen im Oberbauch oder plötzlicher Erschöpfung. Deshalb sind Fehldiagnosen so häufig. Neben bewusster Ernährung und regelmäßiger Bewegung können wir unsere Herzgesundheit mit natürlichen Mitteln von innen heraus stärken (im Reformhaus® von Dr. Wolz, hübner® und Salus).

Verzichten, der Leber zuliebe
Die Leber der Frau ist im Durchschnitt kleiner und verstoffwechselt und entgiftet oft langsamer. Frauen vertragen daher nicht nur weniger Alkohol als Männer, sondern dies hat auch einen Einfluss auf den Abbau von Arzneimitteln. Der Schmerz der Leber, so beschreiben es die Ärzt:innen, ist die Müdigkeit. Meist sind die Betroffenen beschwerdefrei, erst wenn die Leber größer und schwerer wird, kann es zu Anzeichen kommen wie Druck im rechten Oberbauch, Völlegefühl und weniger Appetit. Der wichtigste Teil der Behandlung ist das Meiden der Auslöser, also Übergewicht, Alkohol oder Viren. Zur Unterstützung einer gesunden Leberfunktion tragen stärkende Pflanzenextrakte wie z. B. die Mariendistel bei (im Reformhaus® Produkte von Alsiroyal®, hübner® und Salus).

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© DrAfter123 / gettyimages.de

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Autorin: Filiz-Nadine Müller